Herr Fehn, was genau stellen Sie auf der EuroCIS 2016 vor?
Es ist uns gelungen, einen vollintegrierten optischen Sensor zu entwickeln. Er ist ähnlich wie eine Kamera aufgebaut und kann Geschlecht, Alter und Emotionen von Personen erfassen. Diese Informationen werden anschließend als reine Metadaten vom Sensor auf unseren Server geschickt. Entwickelt wurde das Produkt zwar von uns. Auf der EuroCIS wird es unter der Marke Pyramics vorgestellt, die sich künftig auch um den Vertrieb kümmert.
Nachdem die Bilder erfasst wurden, werden sie von einer speziellen Software verarbeitet, die Gesichter erkennt. Sind auf dem Bild Gesichter zu erkennen, werden daraus Informationen über Alter, Geschlecht und Emotionen extrahiert. Nach der Extraktion der Metadaten wird das Bild verworfen, die Bilder werden also nicht dauerhaft gespeichert. Sie werden lediglich temporär für die kurzzeitige Analyse im Arbeitsspeicher gehalten. Auf dem Server angekommen können die Daten über eine Webanalyse-Plattform angeschaut und zur weiteren Auswertung genutzt werden.
Das zweite Produkt, das wir vorstellen werden, ist eine solche Webanalyse-Plattform. Diese bietet neben der Analyse zahlreicher Segmente unter anderem eine spezielle Schaufensterperformance. Der im Schaufenster befestigte Sensor ermöglicht es, vorbeilaufende Personen anhand des Gesichtsprofils zu erfassen. So haben wir die Möglichkeit zu analysieren, ob Personen stehenbleiben, um sich das Schaufenster anzuschauen oder lediglich beim vorbeigehen in das Schaufenster sehen. In unserer Analyse-Plattform können wir dies dann, wie eine Art Funnel, in verschiedenen Stufen darstellen. Das verschiedene Interesse der Kunden am Schaufenster wird so verdeutlicht.
Was unterscheidet Ihr Produkt von Konkurrenzprodukten?
Eine Technologie, wie die unsere, die auch den deutschen Datenschutznormen entspricht, gibt es in dieser Form weltweit nach unserem Kenntnisstand noch nicht. Von daher ist es im Offline-Bereich ein bisher einmaliges Produkt.
Welchen Mehrwert bringt Ihr Produkt dem Einzelhändler?
Hier gibt es verschiedene Anwendungsszenarien. Wenn man den Sensor beispielsweise an einen Werbedisplay anbringt, kann man anhand der gesammelten Daten die Wirkung der Werbung messen. Desweiteren kann man wie bereits erwähnt bei einer Anbringung im Schaufenster verschiedene Kundengruppen ermitteln. Bringt man den Sensor im Eingangsbereich an, kann man erkennen, welche Kundengruppen sich im Ladenbereich aufhalten. Außerdem können die Sensoren auch an den Kassen installiert werden. Kombiniert mit den Kassenbons können schnell die umsatzstärksten Kunden herausgefunden werden.
Wichtig ist, dass sich das nur auf den Offline-Bereich bezieht. Es gibt viele Unternehmen, die so etwas im Online-Bereich anbieten, aber gerade im Offline-Bereich sind wir so ziemlich die ersten die etwas Derartiges anbieten können.
Interview: Kilian Spelleken, EuroCIS.com