Sie bieten außerdem digitale Services für die Händler an. Erzählen Sie uns doch etwas über Ihr „Digitales Nähatelier“.
Wir bieten bereits seit einiger Zeit Services für unsere Händler an, beispielsweise unser JAB Marketingportal, ein Web2Print-Portal, auf dem unsere Kunden ihre Werbemittel individualisieren können; oder auch das JAB Kundencenter, das Händlern ermöglicht, Stoffe, Tapeten und Leihmuster zu bestellen oder Artikel zu reservieren. Das JAB Online-Atelier ist unsere neuste Entwicklung und im Januar live gegangen. Raumausstatter können nun individuelle Nähaufträge online eingeben.
Welche Vorteile ergeben sich daraus?
Die Vorteile sind vielfältig: So haben die Raumausstatter jetzt nicht nur online Zugriff auf Echtzeit-Verfügbarkeiten und Preisinformationen, sondern der Auftragsablauf wird durch die direkte Datenübernahme auch noch deutlich beschleunigt. Fehler oder Rückfragen werden durch die während der Eingabe stattfindende Online-Plausibilitätsprüfung vermieden.
B2C- und B2B-Bereich scheinen sich, was online und offline-Angebote angeht, einander zu nähern. Wer kann da von wem lernen – und vor allem was?
Ich glaube, dass sich B2B immer stärker an B2C annähert. B2C-E-Commerce hat in den vergangenen Jahren sicherlich sehr viel Pionierarbeit geleistet und Standards definiert, die auch im B2B-Umfeld sehr gut funktionieren und durch das Privatleben der B2B-Nutzer mittlerweile auch in dieser Zielgruppe erlernt sind. Ich denke, dass das wichtigste Learning für B2B die konsequente Ausrichtung an Kundenbedürfnissen ist, gepaart mit einem starken Fokus auf User Experience.
Das aktuelle, stark durch B2C beeinflusste, B2B-Umfeld hat aber mittlerweile gestiegene Erwartungen an sein Umfeld wie beispielsweise eine ansprechende, interaktive und hochpersonalisierte Responsive-Website, Online-Lieferauskünfte oder E-Mail-Benachrichtigungen nach Warenversand, aber auch die Einbindung von relevantem, über bloße Produktbeschreibungen hinausgehenden, Content sowie ein aktiver Austausch über Social Media.
Der persönliche Kontakt soll durch die Digitalisierung nicht auf der Strecke bleiben. Wie unterstützen Sie diesen Kernfaktor?
Wir sehen die Digitalisierung an dieser Stelle eher als Brückenbauer und nutzen neue, durch die Digitalisierung entstehende Kommunikationsmöglichkeiten als Chance, den persönlichen Kontakt aufzubauen bzw. zu intensivieren. Bestes Beispiel hierfür ist sicherlich die Online-Chatfunktion, die wir vor kurzem eingeführt haben. Aber auch andere Techniken wie beispielsweise Kontaktformulare und die sich derzeit im Test befindliche Online-Terminvereinbarung (für Endkunden mit unseren Händlern über deren Microsite) dienen nicht dazu, den persönlichen Kontakt zu beschneiden, sondern eher dazu, persönliche Kontakte herzustellen, die in der Vergangenheit eventuell gar nicht stattgefunden hätten.
Interview: Natascha Mörs, iXtenso – Magazin für den Einzelhandel