Vereinfacht gesagt, ist die Blockchain eine dezentrale Datenbank. Sie ermöglicht die sichere, verifizierbare und manipulationssichere Durchführung von Transaktionen im Internet. „Im Prinzip kann man sich die Blockchain wie ein Kassenbuch vorstellen, in das Transaktionen geschrieben werden. Diese können von jedem eingesehen werden, da jeder Teilnehmer über eine digitale Kopie des Kassenbuches verfügt. Ist eine Seite des Buches voll, ist ein Block erreicht“, erläutert Stephan Zimprich, Leiter der Kompetenzgruppe Blockchain beim eco – Verband der Internetwirtschaft e.V.
Um sicherzustellen, dass ein Block nicht manipuliert wurde, müssen die Teilnehmer des Netzwerkes diesen abschließend validieren. In der öffentlichen Bitcoin-Blockchain erfolge die Validierung über den Proof-of-work-Algorithmus. Hierfür muss eine sehr komplexe Rechenaufgabe gelöst werden. Derjenige, der die Aufgabe als erstes löst, bestätigt die Gültigkeit des Blocks.
Im Zuge dieser Validierung wird dann ein sogenannter Hashwert, eine Art Kennziffer, gebildet. Will man einen Block nachträglich ändern, stimmt dieser Hashwert nicht mehr mit dem Inhalt überein. Diese Validierungsmechanismen sind es, die die Blockchain so manipulationssicher machen. Der Hashwert eines Blocks wird in den nächsten Block übernommen und somit eine Verknüpfung hergestellt. Daher stammt auch der Name Blockchain – also „Blockkette“.
Anders als bei öffentlichen ("public") Blockchains wie etwa der Bitcoin-Blockchain werden bei privaten oder auch permission-based Blockchains nur bestimmte, ausgewählte Teilnehmer zum Netzwerk zugelassen und teilweise zentral von einigen der Teilnehmer kontrolliert. Hiermit gehen einige Vorteile der öffentlichen Blockchain insbesondere im Hinblick auf Sicherheitsaspekte verloren – allerdings können solche Umsetzungen schneller und besser skalierbar sein.
Zurzeit steht das Thema Blockchain in vielen Wirtschaftssektoren weit oben auf der Agenda – angestoßen insbesondere durch die Entwicklung von "Ethereum", einer Blockchain-Lösung, die eine eigene Programmiersprache mitbringt und so selbstausführende Anwendungen – sogenannte Smart Contracts – ermöglicht. „Wir verzeichnen in den letzten 18 Monaten eine enorme Entwicklungsgeschwindigkeit, sowohl auf Seiten internationaler Konsortien als auch bei Start-Ups", sagt Zimprich, "allerdings handelt es sich hier um Basistechnologie, und viele Ideen und Anwendungen sind allenfalls im Stadium von Prototypen."