Grundlagen für den erfolgreichen Einsatz von Digital Signage
All diese Maßnahmen, die das Potenzial von Digital-Signage-Systemen ausschöpfen, setzen ein ganzheitliches Omnichannel-Marketingkonzept ebenso voraus wie die Digitalisierung und Verzahnung aller Kanäle des jeweiligen Händlers. Schnelle und sichere Anbindungen an Kassensysteme und Lagerbestandsdaten sowie die Einbindung der Kundendaten müssen gegeben sein. Eine funktionierende WLAN-Verbindung ist Bedingung für die meisten Anwendungen und bietet dem Kunden gleichzeitig einen Mehrwert. Um Informationen kontext- und situationsbezogen ausspielen zu können, müssen die entsprechenden Inhalte zunächst konzipiert und erstellt werden. Die dafür nötigen personellen Ressourcen sollten von Anfang an eingeplant werden.
Auch auf die passende Hard- und Software kommt es an: Für eine lesbare und störungsfreie Darstellung im 24-Stunden-Dauerbetrieb kommen nur professionelle Geräte in Betracht. So gibt es z.B. für den Einsatz im Schaufenster spezielle Displays, die auch bei direkter Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen ein klares, kontrastreiches Bild liefern. Die Systeme müssen zudem mit weiteren, im Ladengeschäft verwendeten Technologien, wie etwa Beacons, kompatibel sein. Um das Digital-Signage-System nachhaltig nutzen und an künftige Bedarfe anpassen zu können, sollten Support und Aktualisierungen durch den Anbieter gewährleistet sein. Nicht zu vergessen – ein Sicherheitskonzept, das Maßnahmen gegen Datenmanipulation beinhalten sollte sowie Diebstahlschutz für Tablets oder die Speicherung kritischer Daten auf einem geschützten Server statt auf den Tablets.
Aufgrund der Komplexität der Aufgaben und des benötigten Fachwissens empfiehlt es sich, Unterstützung bei einem spezialisierten Dienstleister, zu suchen, der über die nötige Expertise und Projekterfahrung verfügt. Dieser sollte von Anfang an in Planung und Konzeption mit eingebunden sein.
Die Einführung eines Digital-Signage-Systems ist weniger als einmalige Aktion, sondern vielmehr als ein iterativer, agiler Prozess zu verstehen. Dabei wird zunächst ein Proof-of-Concept erstellt, dann folgen Pilotanwendung und weitere Tests und Optimierungen, bevor das System filialübergreifend eingesetzt wird.
Fazit: Digital Signage ist kein Selbstläufer, doch als integrierter Bestandteil eines ganzheitlichen Marketingkonzeptes ermöglicht es ein völlig neues Shoppingerlebnis, Interaktion, kundenbezogene Ansprache und Dialog am PoS. Auch nach der Einführung können durch gezieltes Innovationsmanagement, Evaluierung und proaktive Beratung Kosteneinsparungen von über 30 Prozent in den ersten drei Jahren erreicht werden.
Quellen:
1 http://www.faw-ev.de/wp-content/uploads/2016/05/Trendanalyse_OOH_Mobile_2016_Charts.pdf
2 http://invidis.de/2015/03/studie-mall-video-als-umsatz-booster-fuer-lemonaid-beverages/#more-140269
3 White Paper Digital Signage. Zeichen der Zeit- Digital Signage als Werbe- und Informationsmedium der Zukunft. Samsung, Nov 2013
5 GfK Marktforschung, Pressemitteilung: Viele Käufer entscheiden sich am Supermarktregal 29.12.2009