Starbucks Global ruft zu gespendetem Kaffee für Mittellose auf; clippings.com oder fallingforyou.target, lassen Produkte via Video vorführen und zeitgleich zum Anklicken einspielen; bei Deskontalia, San Sebastian, kann man tagsüber online bestellen und abends die Ware persönlich abholen; die Online-Weinhandlung Kreis aus Stuttgart mit ihrem virtuellen Store; Homes-Up, ein interaktiver Store in China; FAB Hamburg, ein Online Store für Mode und Möbel.
Yihaodian, größter E-Commerce-Anbieter für Food in China, startet landesweit 1000 virtuelle Supermärkte unter der Marke "Unlimited Yihaodian". Sie haben keine Plakatwände, sondern sind leere Stores von 1.200 Quadratmetern, in denen die Ware an Displaywänden gezeigt wird. Eingekauft wird per Smartphone, geliefert wird nach Hause.
Unternehmen, die innovative Wege im Visuellen Marketing gehen, erhaschen die Aufmerksamkeit der Kunden und behaupten sich besser im Markt. Einzelhändler sollten aus diesem Grund immer prüfen, ob der Einsatz neuer Gestaltungselemente für sie – unter Beachtung der Bedürfnisse der Zielgruppen – eine Option ist.
Wie unerlässlich dies ist, wird deutlich, wenn man sich bewusst macht, wie viele Menschen tagtäglich in den Städten dieser Welt an Schaufenstern und Geschäften einfach vorbeigehen. Wer das Gegenteil erreichen und beachtet werden will, muss aus der Masse hervorstechen. Dies gelingt, wenn Einzelhändler bei den Kunden einen individuellen und unverwechselbaren Eindruck hinterlassen. Dafür bedarf es außergewöhnlicher Einkaufserlebnisse und kreativer Wareninszenierungen, die für sich selber sprechen.
Potenzielle Kunden müssen auf Anhieb erkennen können, warum es sich für sie lohnt, über die Ladenschwelle zu treten. Über eine ansprechende Geschäftsfassade und attraktive Schaufenstergestaltung werden sie zum Besuch des Geschäfts animiert. Die Abverkauf fördernden Maßnahmen müssen sich dann in der Verkaufsraumgestaltung und Warenpräsentation fortsetzen.
Kurzum: Alle Teilbereiche müssen so aufeinander abgestimmt sein, dass sie faszinieren, Spannung erzeugen, Geschichten erzählen, die Fantasie des Betrachters beflügeln und ihn insbesondere auch unterhalten. Sind die Kunden aktiv in das Geschehen einbezogen, werden die Produkte für sie erlebbar und sie verweilen länger im Geschäft. Nicht zuletzt profiliert sich das Geschäft durch die Aktivitäten als Marke, was zu einer höheren Kundenbindung führt.
Autor: Klaus Lach, VMM - Geschäftsführender Vize-Präsident - Europäischer Verband Visuelles Marketing Merchandising e.V