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"Green IT: Moderne Technik mit Wirtschaftlichkeitsfaktor" - Interview mit Hildegard Gerhardy, Market Manager Retail Store Solution, IBM Deutschland

28/11/2011
Green IT

Ist Green IT nur ein netter Zusatzpunkt für den Handel, wenn der Preis stimmt?

Green IT ist nicht nur ein technischer Aspekt, sondern auch ein Wirtschaftlichkeitsfaktor, insbesondere bei Strom und Kühlung. Er schlägt sich daher auch als dämpfender Kostenfaktor nieder, wenn alle relevanten Faktoren richtig bewertet werden.

Was haben die IT-Hersteller in den letzten Jahren tatsächlich geschafft?

Green IT ist auf dem Weg von der Initiative und Idee hin zu erprobten Konzepten und der Vereinbarkeit von Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit ein großes Stück voran gekommen. Auch die Bereitschaft von Anwendern, diese Aspekte zu berücksichtigen, ist weiter gewachsen.

Der Handel verbraucht die meiste Energie für Kühlung und Beleuchtung. Wo lohnen sich Investitionen in energiesparende IT?

Investitionen in energieeffiziente IT lohnen insbesondere dort, wo in überschaubaren Abschreibungszyklen die Investitionen amortisiert werden können. Hier lohnt sich der Blick vor allem auch auf die Serverseite und auf Möglichkeiten der Konsolidierung.

Thin Clients sparen laut Fraunhofer-Institut UMSICHT rund 40 Prozent Strom im Vergleich zu klassischen PCs. Sehen Sie das auch so? Wo empfehlen Sie die abgespeckten Rechner?

Thin Clients haben ihre Berechtigung bei hochstandardisierten Umgebungen, bei denen die Vorteile zentralen Managements und zentraler IT-Bereitstellung genutzt werden können. Die Vorteile von Thin Clients liegen also nicht nur in der geringeren Energieaufnahme, sondern in der interessanten Gesamtkonzeption, die auch Sicherheits- und System-Management-Aspekte berücksichtigt.

Welche Komponenten können die Hersteller ersetzen für eine bessere CO₂-Bilanz?

Hier hat sich bei mehreren Bereichen etwas getan. Stichworte sind Prozessoren, Lüfter, Netzteile und ein insgesamt energieeffizienteres Design für die Kühlung. Darüber hinaus können IBM-Systeme in einen energiesparenden Deep-Sleep-Modus gesetzt werden, wenn sie nicht im Einsatz sind. Darüber hinaus verwendet IBM recyclebare Kunststoffe für das Gehäuse und umweltfreundliche Lacke. Auch die Verpackungen sind ressourcenschonend konzipiert.

Wie lässt sich die Lebensdauer von IT-Equipment verlängern?

Erfahrungsgemäß sind IT-Geräte für eine bestimmte Lebensdauer ausgelegt, die den Abschreibungszeiträumen entspricht. Ein Betrieb innerhalb der vorgesehenen Umgebungsbedingungen – Temperatur, Luftfeuchte, Staub etc. – in Kombination mit möglichst gleichbleibender Auslastung der Komponenten kann Einflüsse auf die Lebensdauer haben.

Wie wird das Recycling ausgedienter Geräte erleichtert?

IBM bietet im Rahmen seiner Lösungen auch die Rücknahme von Geräten an; bei Finanzierungslösungen gibt es darüber hinaus auch ein Austauschprogramm.

Wie haben sich bei IBM in den letzten Jahren die gefahrenen Kilometer der Service-Mitarbeiter entwickelt? Wie viel CO₂ spart Fernwartung ein?

Hierzu liegen uns keine Zahlen vor, insgesamt bietet Fernwartung aber wichtige Impulse aus der Perspektive des System-Managements und der Security, nicht nur aus Gründen der CO₂-Bilanz.

Was tut sich in Sachen umweltfreundliches Papier für Bondrucker?

Wir setzen auf die Einsatzfähigkeit von recyclebarem Papier beziehungsweise Papier mit Recyclinganteilen. Zu begrüßen sind auch Handelsinitiativen, Bons nur auf Verlangen auszudrucken.

Karte statt Bargeld und Cash Recycling ist nicht nur sicherer, sondern spart auch Transportwege. Lässt sich die Energiebilanz in Zahlen ausdrücken?

Wir stimmen hier prinzipiell zu, indes liegen uns aber keine Zahlen vor.

Welche grünen Akzente hat IBM bei der EuroShop 2011 gesetzt?

Unsere Lösungen tragen wichtige energieeffiziente Aspekte, diese waren auch Teil der gezeigten Szenarien. Im Vordergrund steht bei den IBM-Lösungen das Bündel aus Innovation, Workflow, Business-Analytik und Wirtschaftlichkeit, in das Energieeffizienz einfließt.

René Schellbach, Erstveröffentlichung: EuroShop.de