Zusammen mit dem Institut für Handelsforschung in Köln rief Knauber 2014 das Projekt „Innovation Store“ ins Leben, um herauszufinden, was der Baumarktkunde von heute überhaupt will und welche Mehrwerte Technologien für diese Branche haben, die bereits im Lebensmittel- oder Mode-Einzelhandel Anwendung finden. Eine Quintessenz: Kunden werden in Sachen Beratung, Service und Produktpräsentation immer anspruchsvoller. Daher entschied sich das Unternehmen, einfache Beratungsleistungen wie die Produktfindung, verstärkt auf digitale Hilfsmittel zu verlagern, um den Mitarbeitern mehr Raum zur vertiefenden Beratung zu geben.
Für die Umsetzung bedeutete dies, dass Knauber erfolgreich auf den Einsatz von Digital-Signage-Stelen als erweitertes Informationsangebot setzte. Dabei kann der Kunde auf zwei Arten von Stelen zugreifen. Auf beiden erhält er neben Preis- und Produktinformationen in Form von Videos oder Bedienungsanleitungen auch einen Überblick über Veranstaltungen, Werbeaktionen, die Knauber Kundenkarte sowie weitere Servicedienstleistungen wie den Verleih von Mietgeräten. An einigen Stelen befindet sich zusätzlich ein Barcode-Scanner, um schnell auf benötigte Produktinformationen zugreifen zu können. Des Weiteren sind die Stelen mit einer Indoor-Navigations-Lösung ausgestattet. Mittlerweile wurden alle sieben Märkte virtuell erlebbar gemacht, um die Produktsuche und die Orientierung im Store zu erleichtern. Auch saisonale Märkte werden regelmäßig dreidimensional erfasst.
Digital Signage ist ein Lernprozess
Bei der Konzeption neuer Technologien gelte laut Cürük immer das Prinzip „Keep it simple, aber effizient“. Ein Mitarbeiter wertet daher regelmäßig das Nutzungsverhalten der Kunden aus, um herauszufinden, welche Inhalte angenommen werden oder nicht. Daraufhin werden entsprechende Anpassungen vorgenommen. Der CIO erklärt: „Wir haben im Verlauf jede Menge gelernt. Früher hatten wir beispielsweise die Idee, dass der Kunde direkt an der Stele Produkte im Online-Shop erwerben kann. Das hat sich allerdings nicht durchgesetzt, da sich kein Kunde gern über seinen passwortgeschützten Account an einer Stele einloggt, die für jedermann einsehbar ist.“
Eine Anbindung an den Online-Shop gibt es aber dennoch, um die Verfügbarkeit der Produkte in anderen Märkten zu prüfen: „Wir haben natürlich nur eine gewisse Auswahl an Produkten im Store. In einem unserer Märkte können Kunden Produkte, die dort nicht verfügbar sind, an einer Stele auswählen. Mithilfe eines QR-Codes, der ausgedruckt wird, kann der Kunde dann zu einem Mitarbeiter gehen und dieser ordert das Produkt, das der Kunde im selben Markt abholen kann.“