Für den Händler hat Geo-Fencing einen entscheidenden Vorteil: Die lokale Marke wird gestärkt. Denn das primäre Ziel ist der "Push-to-POS" – also Kunden in den Shop zu ziehen – beziehungsweise die Kommunikation am POS selbst. Dafür werden vor allem Coupons mit Rabatten verschickt oder wahlweise Banner ausgeliefert, über die Gutscheine als Bilddatei abgespeichert werden können. Auch dynamische Distanzanzeigen inklusive Karte und Routenplaner-Funktion, die den User direkt ins Geschäft leiten, sind möglich.
Auch der Sportartikel-Händler SportScheck setzte zusammen mit dem Location Based Services-Experten Offerista bereits mehrere Geo-Fencing-Kampagnen um, die die Frequenz der Kunden in den Filialen erhöhen sollte. Über die barcoop-App, entwickelt von Offerista, wurden die Kampagnen abgewickelt. Radius und Werbeformate werden hierbei in einer selbstentwickelten Software hinterlegt, die darüber hinaus den Versand der Push-Nachrichten steuert. Registrierte die Software, dass ein Kunde den absteckten Fence betrat, versendete sie im Fall von SportScheck automatisch einen Coupon im Wert von zehn Euro. Dieser konnte dann über einen Barcode in den Stores eingelöst werden. Auch die Messung des Kampagnenerfolgs kann über das System vorgenommen werden.
Michael Jacobi, verantwortlich für Konzeption eCommerce und Mobile bei SportScheck, erklärt: "Geobasierte Push-Nachrichten sind eine attraktive Möglichkeit zur integrierten Kundenansprache über Online- und Offline-Kanäle. Ziel war es, mehr Kunden in unsere Filialen zu lotsen, zusätzliche Touchpoints zu schaffen und im nächsten Schritt selbstverständlich auch den Abverkauf zu steigern."
Die Umwandlungsrate der Kunden, die sich offen gegenüber Mobile Marketing zeigten, sei sehr zufriedenstellend gewesen. Jacobi geht davon aus, dass mit weiteren Tests und Cases die Anzahl der Abverkäufe weiter steigen könnte. Die nächste Kampagne stehe bereits in den Startlöchern. Er betont: "Für mich gehört Location Based Advertising mittels Geo-Fencing-Kampagnen unausweichlich zu einem modernen Marketing-Mix im Retail-Bereich."
Geo-Fencing eignet sich somit grundsätzlich für alle Händler, die Traffic in ihren Store bekommen wollen – und zwar unabhängig von angebotenen Produkten, Größe des Sortiments und Ladens oder der Anzahl der Filialen.