Einzelhändler können sich in der Regel zwischen einer atmosphärischen Musikbeschallung und einem Musikprogramm mit Wortbeiträgen und Gesang entscheiden. Letztere Variante wird häufig offensiv zur Markenbildung eingesetzt. Grundsätzlich gilt: Musik darf den Kunden nicht stören, egal ob Vordergrund- oder Hintergrundmusik.
Die Basis zur Installation aller Instore Musik-Projekte ist die Auswahl der richtigen Hardware. Hier liegen allerdings die größten Anschaffungskosten. Voraussetzung für den Musikservice ist das Vorhandensein einer lokalen Lautsprecheranlage (ELA–Lautsprecher und Verstärker) vor Ort und ein Wiedergabegerät. Die Qualität der Wiedergabegeräte sollte bedacht werden, da die Klangqualität ein entscheidender Faktor für gute Musik ist.
Da die Songauswahl und Playlistenerstellung sehr zeitaufwendig ist, setzen viele Händler auf professionelle Musikdienstleister, die über genrespezifische Playlists verfügen oder Musik individuell zusammenstellen. Viele von ihnen bieten Festplattengeräte an, die über einen DSL-Anschluss täglich mit neuem Content und Updates versorgt und zum Teil auch ferngewartet werden können. Auf diesen vorkonfigurierten RAM-Speichern befinden sich bereits Playlisten, die je nach Anbieter bis zu 4000 Titel umfassen können. Einige Lösungen starten das Musikprogramm vollautomatisiert zu den entsprechenden Öffnungszeiten. Mitarbeiter müssen so nicht mehr aktiv eingreifen.
Komplette Instore Radio-Lösungen eignen sich eher für Einzelhändler mit einem großen Filialbetrieb. Inhalte können dann auch an Region, Filiale, Wochentag oder Uhrzeit angepasst werden. Einige Dienstleister bieten darüber hinaus redaktionelle Dienste an, um Spots, Nachrichten oder Soundlogos zu erstellen. Wichtig ist hier das Verhältnis von Musik zu Werbespots, das ausgewogen sein muss. Zusatzfeatures wie „Morningradios“, über die Informationen und Handlungsanweisungen für die Mitarbeiter noch vor Filialbetrieb ausgespielt werden können, ergänzen die Angebote.
Für kleinere Einzelhändler bieten sich hingegen professionelle Streaming-Dienstleister an. Auch hier werden die Playlisten von Musikredakteuren zusammengestellt. Mittels einer mobilen App greift der Kunde auf die Playlist zu, die je nach Kundschaft oder Anlass angepasst werden kann. Updates bekommt der Kunde täglich, da permanent neue Musik eingepflegt wird. Darüber hinaus kann der Kunde sich jederzeit melden und Anpassungen vornehmen lassen oder aber erst einmal ein Probeprogramm testen.
Beide Lösungen sind zwar internetabhängig, kommen aber mit Backup-Lösungen daher, die dafür sorgen, dass die Musik auch bei einem Internetausfall abgespielt wird. Von Streamingdiensten wie Spotify oder amazon Musik sollte abgesehen werden, da die kommerzielle Nutzung verboten ist.
Die Preise richten sich nach der Verkaufsfläche, der Anzahl der Stores sowie der gewünschten Playlisten. Ein voller Monat Musikprogramm kostet bei einer Fläche zwischen 250 bis 1000 Quadratmetern je nach Anbieter und Playlistenauswahl dann etwas mehr als 20 Euro pro Monat.